Schlafprobleme – ein Symptom mit vielfältigen Ursachen

Wissenswertes zum Thema Schlaf

Etwa 8 % der Österreicher:innen leiden lt. einer Studie der MedUni Wien unter krankhafter Schlaflosigkeit. Neben klinisch relevanten Schlafstörungen berichten aber ca. 30 % der Erwachsenen von gelegentlichen Schlafproblemen. Treten Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen auf, ist es natürlich wichtig eine medizinische Ursache auszuschließen. Hauptursache für Schlafprobleme sind aber negative Gedanken, Sorgen und Grübeln über Belastungen die tagsüber auftreten. Dies verschlechtert die Schlafqualität und erschwert das Wiedereinschlafen bei frühmorgendlichem Aufwachen. Die WHO empfiehlt für Erwachsene eine durchschnittliche Schlafdauer von 8 Stunden pro Nacht. Dauerhaft weniger und schlechter Schlaf führt langfristig auch zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie ein erhöhtes Krebsrisiko, schlechtes Immunsystem, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer, Diabestes, etc. Daher ist es wichtig, zeitgerecht gegenzusteuern und wieder zu einem gesunden Schlafrhythmus zu kommen.

 

Wie findet man wieder zu einem gesunden Schlaf?

In der Psychotherapie kann man gemeinsam individuell schlafraubende Gewohnheiten analysieren, mehr Wissen zu schlaffördernden Rahmenbedingungen aufbauen und schrittweise Strategien zum Umgang mit den belastendenden Gedankenspiralen erlernen. Verschiedene Dinge, wie z.B. üppige Mahlzeiten, koffein- und alkoholhaltige Getränke oder auch Nikotin können die Schlafqualität negativ beeinflussen. Handy, Computer und TV vor dem Einschlafen haben ebenfalls ungünstige Auswirkungen auf den Schlaf. Hingegen kann das Erlernen von Entspannungstechniken, ein warmes Bad sowie tägliche kleinere Sporteinheiten und der Kontakt mit Sonnenlicht (mind. 30 Minuten) einen positiven Effekt haben. Auch das Entwickeln eines persönlichen und entspannenden Zubettgehrituals oder das Stellen eines Weckers, der an das Schlafengehen erinnert, ist manchmal zielführend. Solche einfachen Maßnahmen können jedenfalls helfen, um für sich festzustellen, ob es sich um eine klinisch relevante Schlafstörung handelt oder um Schlafprobleme aufgrund aktueller Belastungen, die nächtliches Grübeln hervorrufen.

 

Literatur:

Rasch, B. (2021). Schlaf: Rasch erklärt – 200 Fragen und Antworten rund um den Schlaf. Bern: Hogrefe.

Walker, M. (2018). Das große Buch vom Schlaf – Die enorme Bedeutung des Schlafs. München: Goldmann Verlag.

Studie Schlaflosigkeit – MedUni Wien