Weihnachten – ein Fest voll hoher Erwartungen und Perfektionismus

Die besinnlichste Zeit im Jahr!?

Weihnachten soll das schönste Fest im Jahr sein, denken sich viele Menschen. Dennoch lässt der Gedanke daran mindestens so viele Menschen erschaudern. Sehr oft bestehen hohe Erwartungen an diesen Tag und die Vorstellungen der Gäste lassen sich kaum unter einen Hut bringen. Wochen zuvor wird oft das Weihnachtsmenü und die Gästeliste festgelegt – am Weihnachtsabend selbst läuft dann alles anders als geplant und die perfekte Vorbereitung ist im Wanken. So kann das fehlende Stromkabel für das Raclette oder die vergessenen Weihnachtsservietten ein schönes Fest in Sekundenschnelle in ein Familiendrama verwandeln. Die Marotten der Erbtante sind plötzlich kaum noch erträglich und man sehnt sich nach Stille und Ruhe in dieser „besinnlichen Zeit im Jahr“.

 

Wie kann Weihnachten wieder etwas besinnlicher werden?

Hier können 2 Leitsprüche helfen: „weniger ist mehr“ und „es kommt sowieso immer anders als man denkt“. So wird das Weihnachtsmenü zu einer Aufschnittplatte und die Servietten werden von den Kindern kurzerhand selbst weihnachtlich gestaltet. Darüber hinaus ist es natürlich auch essentiell nicht auf die Selbstfürsorge zu vergessen. Ein Winterspaziergang oder ein ausgiebiges Wannenbad kann für ausreichend Ich-Zeit zwischen den Familienterminen sorgen. Es macht auch einen Unterschied, wenn man das „ich muss die Familie besuchen“ umformuliert in ein „ich entscheide mich dafür die Familie zu besuchen, weil…“.

 

Noch ein Tipp für die Geschenkeliste

Probieren Sie doch mal ein „Event-Roulette“ aus. Jeder Gast bzw. jedes Familienmitglied schreibt dabei eine gemeinsame Unternehmung auf einen Zettel, z.B. Einladung zu einem italienischen Abend, Organisation eines Familien-Ausflugs, Planung eines Spielenachmittags. Die Zettel werden dann in einer Box gesammelt und jeder zieht einen Zettel und organisiert dann im kommenden Jahr das gezogene Event. So schenkt man gemeinsame Zeit, einem der wertvollsten Güter im Leben und stärkt die Beziehungen zueinander – möglicherweise ein Garant dafür, dass das nächste Weihnachtsfest tatsächlich das schönste Fest im Jahr wird.

Ich wünsche allen meinen Klient:innen – und solchen, die es noch werden wollen – frohe Weihnachten und erholsame Feiertage!

 

Schlafprobleme – ein Symptom mit vielfältigen Ursachen

Wissenswertes zum Thema Schlaf

Etwa 8 % der Österreicher:innen leiden lt. einer Studie der MedUni Wien unter krankhafter Schlaflosigkeit. Neben klinisch relevanten Schlafstörungen berichten aber ca. 30 % der Erwachsenen von gelegentlichen Schlafproblemen. Treten Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen auf, ist es natürlich wichtig eine medizinische Ursache auszuschließen. Hauptursache für Schlafprobleme sind aber negative Gedanken, Sorgen und Grübeln über Belastungen die tagsüber auftreten. Dies verschlechtert die Schlafqualität und erschwert das Wiedereinschlafen bei frühmorgendlichem Aufwachen. Die WHO empfiehlt für Erwachsene eine durchschnittliche Schlafdauer von 8 Stunden pro Nacht. Dauerhaft weniger und schlechter Schlaf führt langfristig auch zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie ein erhöhtes Krebsrisiko, schlechtes Immunsystem, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer, Diabestes, etc. Daher ist es wichtig, zeitgerecht gegenzusteuern und wieder zu einem gesunden Schlafrhythmus zu kommen.

 

Wie findet man wieder zu einem gesunden Schlaf?

In der Psychotherapie kann man gemeinsam individuell schlafraubende Gewohnheiten analysieren, mehr Wissen zu schlaffördernden Rahmenbedingungen aufbauen und schrittweise Strategien zum Umgang mit den belastendenden Gedankenspiralen erlernen. Verschiedene Dinge, wie z.B. üppige Mahlzeiten, koffein- und alkoholhaltige Getränke oder auch Nikotin können die Schlafqualität negativ beeinflussen. Handy, Computer und TV vor dem Einschlafen haben ebenfalls ungünstige Auswirkungen auf den Schlaf. Hingegen kann das Erlernen von Entspannungstechniken, ein warmes Bad sowie tägliche kleinere Sporteinheiten und der Kontakt mit Sonnenlicht (mind. 30 Minuten) einen positiven Effekt haben. Auch das Entwickeln eines persönlichen und entspannenden Zubettgehrituals oder das Stellen eines Weckers, der an das Schlafengehen erinnert, ist manchmal zielführend. Solche einfachen Maßnahmen können jedenfalls helfen, um für sich festzustellen, ob es sich um eine klinisch relevante Schlafstörung handelt oder um Schlafprobleme aufgrund aktueller Belastungen, die nächtliches Grübeln hervorrufen.

 

Literatur:

Rasch, B. (2021). Schlaf: Rasch erklärt – 200 Fragen und Antworten rund um den Schlaf. Bern: Hogrefe.

Walker, M. (2018). Das große Buch vom Schlaf – Die enorme Bedeutung des Schlafs. München: Goldmann Verlag.

Studie Schlaflosigkeit – MedUni Wien

Mit Gelassenheit durch den Bewerbungsprozess

Die wichtigste Botschaft an Jobsuchende ist: Bleiben Sie sie selbst – nur so bekommen Sie den Job, der zu Ihnen passt! Ihr Ziel muss es sein, im Vorstellungsgespräch herauszufinden, ob der Arbeitgeber in Ihr Lebenskonzept passt und der Job mit Ihren persönlichen Zielen im Einklang steht. Überzeugen Sie einfach durch Authentizität!

Wie läuft ein Bewerbungscoaching ab?

Ein Bewerbungscoaching kann Ihnen helfen, Bewerbungsgespräche als Chance zu betrachten und die Angst vor kniffligen Fragen zu überwinden. Es geht zunächst einmal darum, sich Klarheit über die beruflichen Ziele zu verschaffen, natürlich unter Berücksichtigung der eigenen Stärken. Im nächsten Schritt analysieren wir mögliche Berufsfelder und Stellenausschreibungen um passende Jobs zu identifizieren. Sie erhalten wertvolle Tipps für die Gestaltung Ihres Lebenslaufs und Ihrer Bewerbungsunterlagen. Die optimale Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch kann durch Rollenspiele und die detaillierte Analyse der eigenen Erfahrungen erfolgen. Schrittweise kommen Sie so zu mehr Sicherheit und damit Gelassenheit, um künftige Bewerbungsprozesse erfolgreich zu meistern.

Welchen Beitrag leistet Psychotherapie bei einem Long-Covid-Syndrom?

Während bei einer akuten Covid-19-Erkrankung hauptsächlich die körperlichen Symptome im Vordergrund stehen, muss eine Behandlung von Long-Covid besonders auch die psychische Beeinträchtigung im Fokus haben. Psychotherapie ist dabei eine wesentliche Säule der Behandlung.

Was versteht man unter einem Long-Covid-Syndrom?

Von einem Long-Covid-Syndrom spricht man, wenn die Symptome einer Covid-19-Erkrankung länger als 4 bzw. 12 Wochen nach der akuten Erkrankung andauern. Typische Symptome dabei sind neben Atemschwierigkeiten und diversen Schmerzen (Brust, Kopf, Muskeln) auch kognitive Beeinträchtigungen (z.B. Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten), Schlafstörungen oder Fatigue (chronisches Müdigkeits- und Erschöpfungssyndrom), sowie Angst und Depressivität. Long-Covid tritt bei ca. 13% aller positiv getesteten Personen, etwas häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Am häufigsten ist die Altersgruppe der 35-49-Jährigen betroffen. Sowohl bei schweren, als auch bei milden Verläufen einer Covid-19-Erkrankung kann Long-Covid auftreten und damit zu einer massiven Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit führen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Nach der ärztlichen Diagnosestellung kann eine stationäre Rehabilitation oft eine erste Besserung erzielen. Hier gibt es bereits mehrere Rehabilitationskliniken, die sich auf die Behandlung von Long-Covid spezialisiert haben. Die anhaltende geistige und körperliche Beeinträchtigung führt bei den Betroffenen aber oft sehr schnell zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität und damit zu einer ausgeprägten psychischen Belastung. Psychotherapeutische Unterstützung kann dabei helfen, entsprechende Coping-Strategien zu entwickeln, neuen Mut zu schöpfen und einen guten Umgang mit den aktuellen Einschränkungen und Ängsten zu finden.

 

Literatur:

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Burnout und Depression?

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Bei einem akuten Burnout und einer Depression sind die Symptome oft ganz ähnlich, wie beispielsweise Konzentrations- und Schlafstörungen, eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Überforderung, gedrückte Stimmung, innere Leere sowie sozialer Rückzug. Die Grundeinstellungen und Sichtweisen sowie das Selbstbild der Patienten und die Dynamik der Entstehung der Erkrankung unterscheiden sich jedoch bei genauerer Betrachtung. Ebenso wird die Erschöpfung von den beiden Personengruppen unterschiedlich erlebt. Während Burnout-Patienten durchaus Ideen entwickeln können, was sie tun würden, wenn sie nicht so erschöpft wären, gelingt das Personen, die unter einer Depression leiden, eher nicht.

Charakteristika von Burnout

Ein Burnout entsteht entweder schleichend über mehrere Jahre oder entwickelt sich rasant innerhalb weniger Monate. Für Burnout-Gefährdete hat Arbeit und Leistung meist einen sehr hohen Stellenwert, sie haben zudem ein starkes Pflicht- und Verantwortungsgefühl und neigen zu Perfektionismus. Der Weg ins Burnout beginnt aber oft erst dann, wenn eine erwartete Anerkennung oder versprochene Veränderung trotz der gesteigerten Anstrengung über lange Zeit nicht eintreten. Überhöhte Ansprüche und die Unerreichbarkeit wichtiger Ziele führen schließlich zu einem Zustand chronischer, emotionaler, mentaler und physischer Erschöpfung. Burnout-Patienten kämpfen jedoch sehr lange dafür, das Unschaffbare trotzdem zu schaffen und überschätzen dabei tendenziell ihre Möglichkeiten. Dazu kommt, dass man im Laufe der Zeit einen Zynismus und eine Abneigung gegenüber der eigenen Arbeit erlebt und sich innerlich davon immer mehr distanziert. Oft treten begleitend auch körperliche Symptome oder Panikattacken auf, die den „Zusammenbruch“ erst spürbar machen. Letztendlich sucht man die Schuld für sein „Scheitern“ in der eigenen Person, wodurch das Selbstwertgefühl sinkt und sich Ängste, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung ausbreiten.

Charakteristika von Depression

Zur Entstehung von Depression gibt es eine Reihe von Erklärungsmodellen und Risikofaktoren (Gehirnstoffwechsel, genetische Faktoren, kulturell-gesellschaftliche Faktoren, frühkindliche Bindungsmuster, belastende Lebenssituationen bzw. -ereignisse, etc.). Typische Kennzeichen sind die anhaltend gedrückte Stimmung bis hin zu regelmäßigen Weinattacken und Selbstmordgedanken sowie der Verlust an Freude und Interesse an diversen Aktivitäten. Dies kann bei schweren Episoden so weit gehen, dass einfache Tätigkeiten wie Körperpflege oder Einkaufen zu unüberwindbaren Hürden werden. Die Zukunft wird weitestgehend negativ und unbeeinflussbar gesehen. Menschen, die unter Depressionen leiden, sehen sich als abhängig von ihrer Umwelt, schätzen ihren eigenen Handlungsspielraum als sehr gering ein und sehen ihre eigenen Ressourcen und Potentiale nicht. Manche depressiven Patienten sind leicht reizbar, zeigen eine erhöhte Aggressivität und sehen die Ursachen für ihre negative Gestimmtheit eher in ihrem Umfeld. Ein niedriges Selbstwertgefühl, Ängstlichkeit und Schuldgefühle spielen hier aber sehr oft auch eine wichtige Rolle.

Egal ob Burnout oder Depression, Psychotherapie hilft! Ich bin in meiner Praxis gerne für Sie da – vereinbaren Sie einen Termin, dann haben Sie den ersten Schritt schon geschafft.

Literatur:

Bauer, J. (2013). Arbeit – warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht. München: Karl Blessing Verlag.

Brühlmann, T. (2010). Burnout und Depression – Überschneidung und Abgrenzung. Schweiz Med Forum, 10(8), 148-151.

Meiss, O. (2016). Hypnosystemische Therapie bei Depression und Burnout. Heidelberg: Carl-Auer.